Dietmar Hopp mit BSB-Ehrenplakette ausgezeichnet
- für vorbildliche sportbezogene Jugendförderung in der Region

Karlsruhe, 09. März 2006

Am Donnerstag, den 9. März 2006, fand im Haus des Sports in Karlsruhe die Frühjahrssitzung des BSB-Hauptausschusses statt. Das Präsidium nutzte diesen Rahmen, um Dietmar Hopp mit der Ehrenplakette des Badischen Sportbundes auszuzeichnen. Präsident Heinz Janalik würdigte in einer 20-minütigen Laudatio Hopps überragendes soziales Engagement und seine vorbildliche sportbezogene Jugendförderung in der Region.

 

Mit der Ehrenplakette erhielt Dietmar Hopp die höchste Auszeichnung, die nach der BSB-Ehrungsordnung an Persönlichkeiten außerhalb der Sportorganisationen vergeben werden kann. Bislang wurde sie erst einmal verliehen - an den Sportjournalisten Hans-Reinhard Scheu, der im Dezember 2003 für seine großen Verdienste um eine sportlich-objektive Berichterstattung und für sein mutiges Eintreten für einen humanen Sport ausgezeichnet worden war.

Janalik skizzierte eloquent und kurzweilig Leben und Wirken von Dietmar Hopp - über die Jugend in Hoffenheim und das Studium in Karlsruhe bis hin zur SAP-Gründung 1972 und der Gründung der Dietmar-Hopp-Stiftung 1995. Der BSB-Präsident stellte die vielfältigen, herausragenden Aktivitäten Hopps in den unterschiedlichsten Handlungsfeldern heraus, welche die individuellen und sozialen Wirklichkeiten von Menschen jeglichen Alters nachhaltig und positiv verändert haben. „Man könnte auch vereinfacht sagen", so Janalik, „Dietmar Hopp hat es immer wieder geschafft, in einer Zeit eines teilweise fragwürdigen gesellschaftlichen Wandels mit Phänomenen wie Ellbogenmentalität, Egoismus, soziale Entfremdung und Kälte, Oberflächlichkeit, Wegsehen, Abstumpfung sensibler Seismografen für subjektive und soziale Notlagen usw. sinnvolle Aufgaben zu entdecken, sie als persönliche Verpflichtung zu definieren und sie mit seinen Möglichkeiten zu lösen".

Offensichtlich gehöre es zum Charakter des Dietmar Hopp, so mutmaßte Janalik, andere Menschen an seinem Wohlstand teilnehmen zu lassen. Die Grundeinstellung, ein Vermögen mit anderen Menschen und mit Teilen dieser Gesellschaft zu teilen dokumentiere, dass hier jemand soziale Verantwortung denkt und lebt. Auf dieser geistigen Grundlage sei 1995 die Dietmar-Hopp-Stiftung gegründet worden, eine der größten europäischen Privatstiftungen. Seit ihrer Gründung wurden über 76 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke aufgewendet – vor allem in den Bereichen Medizin, Bildung und Ausbildung an Schulen und Hochschulen, Kultur sowie soziale Einrichtungen und Jugendförderung mit Hilfe des Sports.

Für den BSB waren die Legitimationskriterien für die Auszeichnung mit der Ehrenplakette neben der beeindruckenden Persönlichkeit Hopps die bahnbrechende und vor allem erfolgreich realisierte Idee, Sport als hervorragendes Medium für Persönlichkeitsentwicklung zu erkennen und den dazu notwendigen Kontext in Form eines Jugendförderwerkes zu schaffen, der aus einer sich gegenseitig bedingenden Struktur aus Schule, Beruf, sportlicher Förderung und sozialer Verantwortungsübernahme besteht. Janalik unterstrich, dass Dietmar Hopp mit Hilfe seiner Stiftung die besten Bedingungen geschaffen habe, die man sich vorstellen könne: sportliche Optimalförderung, individuelle Schulbildung, berufliche Vorbereitung und die frühe Übernahme sozialer Aufgaben, um den Blick zu schärfen für das Miteinander. Seine in den Jugendförderzentren in Walldorf und Zuzenhausen tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter garantierten mit ihrer Kompetenz die Realisierung des bundesweit vorbildlichen zugrunde liegenden Gesamtkonzepts.

„Dietmar Hopp hat Helfen und mit anderen Teilen zu einer Lebensprämisse gemacht", fasste Janalik zusammen, "und das ist eine über Erziehung und Erfahrung gewachsene Einstellungssache. Freiwillige, gelebte Menschlichkeit ohne selbstverliebte Inszenierung in der Öffentlichkeit – die Qualität zur Existenzsicherung unserer Welt!"

Hopp bedankte sich im Anschluss an die Laudatio herzlich bei Janalik und dem BSB-Präsidium für die große Ehre. Der erfolgreichste deutsche Unternehmer der letzten 30 Jahre (so eine Formulierung in der ZEIT) fasste sein Erfolgsrezept gewohnt bescheiden zusammen: „Unbändiger Fleiß, Engagement, Verzicht auf Freizeit, Mut und Kraft und eine ordentliche Portion Glück". Die Auszeichnung selbst widmete Dietmar Hopp dem ebenfalls anwesenden Anton Nagl, der als 1. Vorsitzender und „Vater der Idee" die Jugendförderzentren in Zuzenhausen und Walldorf ehrenamtlich leitet.