Alexander Krieger sorgt für Sensation –
Seckenheimer qualifiziert sich für Top-12-Turnier der besten deutschen Herren Heidelberg
[24.11.2003]

Bericht: Michael Rappe

Der Seckenheimer Alexander Krieger sorgte beim Top 12-Qualifikationsturnier der Tischtennis-Herren in Nassau/Lahn für eine Sensation. Als Siebter qualifizierte er sich für das Endturnier der 12 besten deutschen Herren am 10./11. Januar in Pforzheim und darf sich dort mit Timo Boll, Jörg Roßkopf und Co. messen. Dabei ließ er zahlreiche Erst- und Zweitligaspieler hinter sich. Als Fünfter der süddeutschen Rangliste hatte sich

Krieger ursprünglich gar nicht qualifiziert, rückte aber kurzfristig nach, weil ein Spieler absagen musste. In dem 24er-Feld belegte der Regionalligaspieler, der in Nassau fast ausschließlich auf Akteure der 1. und 2. Bundesliga traf, in den Gruppenspielen zunächst den zweiten Platz. Dabei musste er sich nur dem späteren Sieger Stefan Feth (TTC Karlsruhe-Neureut) mit 1:4 Sätzen geschlagen geben, siegte aber gegen Lars Beismann (TTS Borsum) mit 4:0, und gegen Steffen Mengel (TTC Schwalbe Neustadt), Patrick Baum (TTC Elz) und Sebastian Borchardt (Hertha BSC) jeweils mit 4:2. Der hochkomplizierte Austragungsmodus sah nach der Zwischenrunde, in der Krieger gegen Jörg Schlichter (TTC Frickenhausen) mit 2:4 verlor, für die Verlierer weitere Qualifikationsrunden vor. Der 16-Jährige schlug dann Andreas Ball (TTC Heusenstamm) mit 4:3, verlor aber gegen Nico Christ (Jahn Kassel) mit 0:4. „Das war das einzige Spiel, wo er richtig chancenlos war", meinte Vater Raimund Krieger, der nach eigenen Worten seinen Filius noch nie so stark gesehen hat wie jetzt. Trotz einer 2:4-Niederlage gegen Benjamin Rösner (Müller Würzburger Hofbräu) erreichte Alexander Krieger das Spiel um Platz sieben, ausgerechnet gegen seinen Vereinskameraden Jens Lilienthal. Nur der Sieger würde das Top-12-Turnier erreichen, und überraschend war es der Youngster, der Lilienthal mit 11:2, 11:4, 11:5, 11:13, 10:12 und 12:10 besiegte. Auf badischem Boden darf sich Alexander Krieger nun im Januar mit der deutschen Tischtennis-Elite messen. „Das zusätzliche Training der letzten Zeit hat sich ausgezahlt", freute sich Alexander Krieger. Da es im Olympiastützpunkt Heidelberg kaum noch starke Trainingspartner für ihn gibt, trainiert er seit neuestem mit dem Bundesliga-Kader des TTC Karlsruhe-Neureut. Dessen Trainer Johannsson will nun sein endgültiges Einverständnis für eine regelmäßige Trainingsbeteiligung Kriegers in Neureut geben. Dort trainiert er auch viel mit der deutschen Spitzenspielerin Christina Fischer, der Lebensgefährtin Johannssons. „Sie spielt für eine Frau sehr hart, und das Systemtraining bringt mir sehr viel", meint das weiter in Ketsch wohnenden Talent. Am Sonntag wartet die nächste große Aufgabe auf ihn. Im Regionalliga-Schlagerspiel der beiden noch unbesiegten Klubs TV Seckenheim und Müller Würzburger Hofbräu in Würzburg setzen die Seckenheimer Verantwortlichen auf eine Fortsetzung seiner tollen Bilanz in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Die lautet nämlich 11:0.
Die Ergebnisse von Jens Lilienthal, Gruppenspiele: gegen Dimitrij Ovtscharov (TSV Schwalbe Tündern) 2:4, Felix Bindhammer (TV Hilpoltstein) 3:4, Ruwen Filus (TSV Schwalbe Tündern) 4:1, Andreas Ball (TTC Heusenstamm) 2:4, Florian Müller (TTC Elz) 4:0; Zwischenrunde: Nico Stehle (0:4); Qualifikationsrunden: Sebastian Borchardt (Hertha BSC) 4:2, Siawa Golshahi (Bor. Dortmund) 4:2), Michael Plattner (FC Tegernheim) 4:2.
Die Qualifizierten im Überblick,
Herren: 1. Stefan Feth (TTC Karlsruhe-Neureut), 2. Jörg Schlichter (TTC Frickenhausen), 3. Nico Christ (ESV Jahn Kassel), 4. Gabriel Stephan (TSV Gräfelfing), 5. Benjamin Rösner (Müller Würzburger Hofbräu), 6. Andreas Ball (TTC Heusenstamm), 7. Alexander Krieger (TV Seckenheim), 8. Dimitrij Ovtcharov (TSV Schwalbe Tündern).
Damen: 1. Nadine Bollmeier (Bayer Uerdingen), 2. Irene Ivancan (TuS Bad Driburg), 3. Kristin Silbereisen (Homberger TS), 4. Meike Rohr (TSV Betzingen), 5. Christina Fischer (3 B Berlin), 6. Gaby Rohr (TSV Betzingen),7. Alexandra Scheld (Bayer Uerdingen), 8. Alexandra Urban (SV Böblingen).